Opfer der Gene? Gen für Fettleibigkeit steigert den Appetit

Von Cornelia Scherpe
22. Juli 2013

Bei der Fettleibigkeit handelt es sich um eine Krankheit, die vom Arzt auch Adipositas genannt wird. Die Betroffenen haben nicht nur ein paar Kilos zu viel, sondern haben einen ungesunden Fettanteil im Körper. Eine Diät und ein Sportprogramm sind aus medizinischer Sicht notwendig, da der Körper sonst an diverse Folgeerkrankungen leiden wird.

Doch vielen Betroffenen fällt es ungemein schwer, das Gewicht auf einen normalen Wert zu senken. Gerade die Essgewohnheiten zu verändern scheint bei vielen einfach nicht zu gehen. Sind diese Menschen einfach zu bequem? Forscher stellten diesen oft geäußerten Vorwurf schon länger infrage und hatten dabei vor einiger Zeit ein Gen entdeckt, das offenbar häufig zu Fettleibigkeit führt. Die Frage war nur: Warum?

Dies konnten britische Forscher nun endlich beantworten. Das Gen FTO steigert den Appetit der Menschen in ungesunder Form. Es kann zurecht als "Adipositas-Gen" bezeichnet werden, denn es sorgt dafür, dass mehr Ghrelin ausgeschüttet wird, als der Körper normalerweise herstellen würde. Bei Ghrelin handelt es sich um ein Hormon, das die Nahrungsaufnahme des Menschen regulieren soll. Es wird immer dann in hohen Mengen ausgeschüttet, wenn der Betreffende dringend Nährstoffe braucht. Der Körper meldet sich auf diese Weise und teilt dem Menschen mit, dass es Zeit zum Essen wird.

Bei adipösen Menschen jedoch wird auch dann Ghrelin ausgeschüttet, wenn sie rein körperlich gar nichts benötigen. Sie verspüren dennoch großen Appetit und geben dem Drang oft nach. Schuld an der fehlgeleiteten Hormonausschüttung ist das Gen FTO. Daher wundert es keinen, dass eine Studie ergeben hat, dass Menschen, die das Gen in dominanter Form besitzen, häufiger adipös werden. Sitzt FTO auf beiden Chromosomen, steigt das Risiko für Fettleibigkeit um ganze 70 Prozent.