Opioide wie etwa Morphin erhöhen offenbar das Risiko auf eine Lungenentzündung

Lungenentzündungsrisiko bei älteren Patienten auf Morphin deutlich erhöht

Von Cornelia Scherpe
30. September 2011

Bei Opioiden handelt es sich um sehr starke Schmerzmittel wie etwa Morphin. Eine Vergleichsstudie beobachtete nun, dass gerade ältere Menschen unter diesen Schmerzmitteln ein erhöhtes Risiko auf eine Lungenentzündung haben. Eine Pneumonie, so der Fachausdruck, stellt sich unter der Anwendung besonders häufig zu Beginn der Therapie ein.

1.000 Senioren, die eine Pneumonie erlitten hatten, wurden in der Studie mit 2.000 gesunden Menschen verglichen. Die Senioren mit Lungenentzündung standen dabei zu 14 Prozent unter dem Einfluss der starken Schmerzmittel. In der Kontrollgruppe mussten nur acht Prozent Opioide nehmen. Die Gefahr auf eine Lungenentzündung war in der ersten Gruppe deutlich erhöht.

Zusätzlich erhöhtes Risiko zu Beginn der Einnahme

Die ersten zwei Wochen zeigten sich dabei als besonders riskant. Das Risiko sank allerdings, je länger die Probanden die Medikamente bereits einnahmen. Nach circa drei Monaten der Einnahme glich sich das Risiko zwischen beiden Gruppen aus. Warum dies so ist, da haben die Forscher nur eine Vermutung.

Die Opoide unterdrücken bei der Einnahme oft das Immunsystem; sie führen also vorübergehend zu einer Immunsuppression. Diese Wirkung lässt aber zumeist schnell nach. Dies würde das Ansteigen des Pneumonie-Risikos zu Therapiebeginn und das spätere Absinken erklären.