Schmerztherapie bei Krebspatienten - Morphin fördert Tumorwachstum

Von Thorsten Hoborn
23. November 2009

Beim internationalen Krebskongress in Boston wurden die Ergebnisse zweier Studien vorgestellt, die darauf hinweisen, dass Wachstum und Ausbreitung von Krebszellen durch opiathaltige Schmerzmittel, zum Beispiel Morphin, gefördert wird.

In früheren Untersuchungen wurde festgestellt, dass Morphin das Tumorzellwachstum unmittelbar anstößt. Nun konnte bewiesen werden, dass sich Lungenkrebszellen langsamer und weniger aggressiv ausbreiten, wenn die Opiatwirkung geblockt wird. Forscher nehmen nun an, dass ein Teil des Krebswachstums über die Morphin-Bindungsstellen vermittelt wird.

Inwieweit Medikamente Opiatrezeptoren gezielt blockieren, soll nun erforscht werden, um langfristig auch bei Menschen und nicht nur bei Mäusen, die Bösartigkeit der Tumore eindämmen können. Da Morphin, neben der Reduzierung das Schmerzempfindens im Gehirn, überwiegend Nebenwirkungen wie Darmträgheit und Benommenheit verursacht, sollen nun andere Medikamente zur Schmerztherapie eingesetzt werden.