Organvergabe ist und bleibt ein aktuelles Problem: Viele sterben beim Warten auf ein Spenderorgan

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Viele Menschen liegen im Krankenhaus und warten verzweifelt auf ein passendes Spenderorgan. Da der Bedarf sehr hoch und der Bestand an Organen eher gering ist, müssen viele sehr lange warten und leider kommt die Hilfe oft auch zu spät. Statistisch gesehen sterben allein in Deutschland drei Menschen jeden Tag, da sie kein Spenderorgan bekommen haben.

Doch nicht nur das stimmt viele Ärzte traurig und wütend, sondern auch die aktuelle Politik bei der Vergabe der wichtigen Organe. Demnach herrscht hierzulande noch immer ein System, dass niemanden wirklich zufrieden stellt. Doch die zuständige Bundesärztekammer hat sich noch nicht dazu durchgerungen, eine Reform zu erarbeiten. Dabei sind die meisten Ärzte der Meinung, dass diese dringend notwendig ist, um mehr Gerechtigkeit entstehen zu lassen.

So kommt es beispielsweise vor, dass ein Organ bei einem Patienten eingepflanzt wird, der deutlich schlechtere Chancen hat als ein anderer Patient, dem das Organ ebenfalls helfen würde. Wie kommt es dazu? Gibt es mehrere Empfänger, die für das gerade vorhandene Spenderorgan passend sind, muss entschieden werden, wem der Vorzug zu geben ist. Um das zu tun, gibt es eine Richtlinie, die von der BÄK, der "Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer", vorgegeben wird. Die Punkte darin sollen klären, welche Patient dringlicher behandelt und bei wem die besseren Überlebenschancen bestehen.

Doch die aktuelle Richtlinie bildet einen Widerspruch in sich, denn die Dringlichkeit steigt natürlich, je schlechter es dem Patienten geht. Doch je schlechter es ihm geht, desto geringer sind eigentlich die Chancen. Viele sind daher der Meinung, dass das System krank ist und dringend überarbeitet werden muss.