Ost- und Westeuropäer haben unterschiedliche Lebenserwartung

Von Alexander Kirschbaum
2. April 2013

Wissenschaftler von der London School of Hygiene and Tropical Medicine, der Universität Rotterdam und vom Europäischen Überwachungszentrum für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik der WHO haben den Gesundheitszustand der Europäer untersucht. In Westeuropa hat sich die Gesundheit der Bevölkerung demnach aufgrund einer wirksamen Gesundheitspolitik und Fortschritten auf dem Gebiet der Medizin in den vergangenen Jahrzehnten verbessert.

Die Osteuropäischen Länder hinken dieser Entwicklung jedoch hinterher, dort liegt die Lebenserwartung von männlichen Neugeborenen um 12 Jahre und von weiblichen Neugeborenen um acht Jahre unter dem Westeuropäischen Schnitt. Das liegt laut den Forschern an der verkümmerten Gesundheitspolitik in der ehemaligen Sowjetunion. Zu Zeiten der Sowjetunion sei der Konsum von Tabak und Alkohol kaum eingeschränkt worden.

Überbleibsel der damaligen Politik sind heutzutage immer noch erkennbar, in Russland kann als Rasierwasser deklarierter Alkohol auch heutzutage noch unversteuert gekauft werden. Der Kampf gegen den Alkoholmissbrauch sei auch in einigen Westeuropäischen Ländern, wie Deutschland, Finnland oder Großbritannien, erst spät ins Rollen gekommen, wie die Forscher in dem britischen Medizinjournal "The Lancet" mitteilen.