Ostfrauen setzen viel weniger auf die Unterstützung ihrer Männer bei Haushalt und Erziehung

Von Melanie Ruch
13. September 2013

Immer mehr deutsche Frauen wünschen sich neben einer Familie auch eine berufliche Karriere, doch um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, bedarf es entweder eines großen Organisationstalents und viel Stressresistenz oder aber der Unterstützung von anderen.

Wie diese Unterstützung aussehen soll, das unterscheidet sich zwischen Frauen aus dem Osten und Frauen aus dem Westen aber offenbar sehr stark, wie eine Studie der Frauenzeitschrift "Brigitte" in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin und dem Institut für angewandte Wissenschaften (ifas) zeigt.

Unterstützung in Ost- und Westdeutschland

Demnach haben die Männer von Ostfrauen deutlich mehr Freiheiten, was deren Mitarbeit im Haushalt und in der Kindererziehung angeht, als Männer von Westfrauen. Ostfrauen kümmern sich viel lieber allein um Haushalt und Kinder, weil sie ihren Männern in dieser Hinsicht nicht viel zutrauen. Ostfrauen fordern dafür mehr Unterstützung vom Staat, um Karriere und Familie besser vereinen zu können. Frauen aus dem Westen dagegen bestehen eher auf die Hilfe ihrer Männer, um beruflich erfolgreich sein zu können.

Männer wollen unabhängige Frauen

Überraschenderweise ist der Wunsch nach beruflichem Erfolg für Frauen in den letzten Jahren aber auch auf Seiten der Männer deutlich gestiegen. Während vor fünf Jahren noch rund 54% der deutschen Männer der Meinung waren, dass Frauen finanziell unabhängig sein sollen, sind mittlerweile bereits drei Viertel aller deutschen Männer dieser Ansicht.