Pankreaskarzinom sollte laut Studie früher operiert werden
Kurze Wartezeit zwischen Diagnose und Operation bringt gesundheitliche und wirtschaftliche Vorteile
Beim Pankreaskarzinom handelt es sich um Krebs in der Bauchspeicheldrüse. Die Prognose ist meist relativ schlecht, denn der Tumor wird oft erst in einem vorangeschrittenem Stadium erkannt. Häufig gehen Betroffene zum Arzt, wenn sie eine Gelbfärbung der Augen oder Haut wahrnehmen. Man spricht in diesem Fall von einem Ikterus. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht ein Stauungsikterus, denn die Gallenflüssigkeit kann durch den Krebs nicht mehr richtig abfließen.
In Großbritannien haben Mediziner eine Gruppe von Patienten betreut, die das Pankreaskarzinom als Diagnose bekommen hatten. Man entschied sich bewusst für eine kurze Wartezeit zwischen der Diagnose und einer Operation. Der Eingriff erfolgte daher nach 16 Tagen, statt nach den üblichen zwei Monaten.
Frühe Operation hat viele Vorteile
Normalerweise wird oft zunächst "nur" ein Stent bei der Gallenblase gesetzt, damit die Flüssigkeit wieder ablaufen kann. Eine OP wird, wenn überhaupt, erst nach circa 65 Tagen in Erwägung gezogen. Bei den Patienten der Studie jedoch verzichtete man auf den Stent und operierte sofort.
Das Ergebnis: Statt der klassischen OP-Erfolgschance von rund 50 Prozent stiegen die Chancen nun auf 91 Prozent. Das dürfte die Lebenserwartung der Patienten verlängern und spart zusätzlich Kosten für das Gesundheitssystem. Indem kein Stent gesetzt werden muss, werden rund 3.580 Euro gespart. Die Gesundheitsrisiken, die beim Einbringen eines Stents entstehen, entfallen ebenfalls.
Eine frühe Operation bei einem Pankreaskarzinom scheint daher wirtschaftlich und gesundheitlich sinnvoll. Weitere Studien müssen jedoch erst zeigen, ob sich die Überlebenschancen der Patienten wirklich messbar erhöhen. Leider zählt Krebs in der Bauchspeicheldrüse zu den aggressivsten Tumoren und häufig gibt es trotz erfolgreicher OP bereits Metastasen im umliegenden Gewebe.