Papua-Neuguinea beseitigt Gesetz gegen Hexerei - Todesstrafe wird jedoch ausgeweitet

Von Ingo Krüger
31. Mai 2013

Der Inselstaat Papua-Neuguinea hat sein Hexereigesetz abgeschafft. In letzter Zeit hatte es vermehrt Ausschreitungen gegen vermeintliche Hexen, vor allem alleinstehende Frauen, gegeben. Die Regierung des Landes hat daher beschlossen, vehement gegen Gewalttäter vorzugehen und auch die Todesstrafe, die es seit rund 60 Jahren gibt, aber nie angewandt wurde, zu vollziehen.

Bislang besaß immer noch ein Gesetz von 1971 Gültigkeit, dass Hexerei unter Strafe stellte und damit auch anerkannte, dass es so etwas wie Hexerei überhaupt gibt. Nun hat die Regierung Papua-Neuguineas diese Regelung beseitigt. Männer haben künftig nicht mehr die Möglichkeit, sich gegen Mordvorwürfe mit dem Argument zu wehren, dass sie verhext worden seien. Dies hatte eine geringere Strafe zur Folge gehabt.

Menschenrechtler beanstanden, dass das Parlament den Einsatz der Todesstrafe ausgeweitet habe. So kann künftig Korruption, die Produktion von gepanschtem Alkohol und das Anpflanzen von Cannabis ebenfalls mit dem Tode bestraft werden.