Parodontose kann für Menschen mit einem Herzfehler lebensgefährlich werden

Von Cornelia Scherpe
24. September 2012

Parodontose ist für die Zahngesundheit immer gefährlich, doch gerade Menschen mit einem Herzfehler sollten extrem aufpassen. Die Bakterien, die zur Parodontose führen, können bei ihnen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu einer Endokarditis führen.

Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Herzfehler angeboren ist oder im Laufe des Lebens entwickelt wurde. Sollte also bei einem Menschen mit Herzfehler eine Parodontose beim Zahnarzt festgestellt werden, so muss dieser unbedingt darüber informiert werden, dass das Herz krank ist.

Am besten ist es, wenn diese Patienten bereits in Behandlung bei einem Kardiologen sind und dieser sich mit dem Zahnarzt besprechen kann. In der Regel werden diese Patienten dann auch gebeten, ihren kardiologischen Untersuchungspass zum Zahnarzt mitzubringen. Eine Behandlung der Parodontose kann dann unter verstärkter Kontrolle stattfinden.

Bei Patienten mit sehr schwerwiegenden Herzproblemen ist es sinnvoll, wenn sie bereits vor dem eigentlichen Eingriff durch den Zahnarzt eine prophylaktische Therapie mit Antibiotika durchführen. Das ist die Standardmethode, wie sie von der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfohlen wird.

So soll verhindert werden, dass die Bakterien in den Zahnfleischtaschen bei der Behandlung in die Blutbahnen gelangen. Das passiert sehr schnell, sobald das Zahnfleisch etwas verletzt wird und zu bluten beginnt. Dann wandern die Erreger nämlich bevorzugt zum Herzen und siedeln sich dort an den Herzklappen an.

Bei den Hochrisiko-Patienten kann dies ohne Antibiotika-Therapie schnell zu einer Endokarditis führen. Ideal ist es, wenn eine der Antibiotikatabletten genau eine Stunde vor der Behandlung beim Zahnarzt eingenommen wird. Dann haben die Bakterien kaum eine Chance, zur Herzklappe zu wandern.