Partnerschaft ja, gemeinsame Wohnung nein

Von Ingrid Neufeld
7. März 2013

Ein neuer Trend in Partnerschaften zeichnet sich ab: Getrenntes Wohnen trotz Beziehung. Meist ist der Grund für diese Beziehungsform eine vorausgegangene langjährige Partnerschaft, die in die Brüche ging. Die Nachteile des Zusammenlebens sind also hinlänglich bekannt: Man muss Rücksichten nehmen und die eigenen Freiräume werden beschnitten.

Insbesondere Frauen sehen ihre Vorteile in getrennten Wohnungen: Sie müssen weniger waschen, weniger aufräumen und hinter keinem Mann her putzen. Frauen haben sich an die Freiheit des alleine Lebens gewöhnt und möchten diese trotz neuer Partnerschaft behalten. Ihr Wille, sich anzupassen, ist zurückgegangen.

Möglicherweise ist der neue Trend aber auch Folge des modernen Lebens, immer mehr miteinander vereinen zu wollen. Die Vorteile einer Partnerschaft und die eines Single-Lebens werden gleichzeitig beansprucht.

Doch unterm Strich sind es im Verhältnis wenige Paare, die an dieser Art der Partnerschaft auf Dauer festhalten. Das Konzept müssen beide wollen. Erst für die über 40-Jährigen wird diese Art der Beziehung wirklich interessant. Erste Erfahrungen liegen hinter dem Paar, Kinder sind schon vorhanden und aus dem gröbsten raus. Beide Partner sind finanziell unabhängig.

Wenn beide Partner diese Art der Beziehung für sich selbst bejahen hat das durchaus etwas für sich, da der Alltagsstress aus der Beziehung herausgehalten werden kann.

Da jedoch der Zwang fehlt, sich auch in schwierigen Situationen zusammenzuraufen, kann diese Form auch auf eine schnellere Trennung hinauslaufen. Einfach, weil es bequem ist.