Passives Training für Schlaganfallpatienten: Handschuh stimuliert Nerven

Von Nicole Freialdenhoven
3. Januar 2014

Nach einem schweren Schlaganfall dauert es häufig Monate um die alten motorischen und sensorischen Fähigkeiten wiederzuerlangen. Für die Patienten eine harte Geduldsprobe, die mit täglichem Training einhergeht. Wissenschaftler der Ruhr-Universität haben nun eine neue Therapieform entwickelt, die den Betroffenen auf dem langen Weg der Genesung unterstützen soll: Einen speziellen Handschuh, der mit Hilfe von Stromimpulsen die Nerven stimuliert.

Passive Stimulation verbessert Motorik der Betroffenen

So wie ein Klavierspieler durch ständiges Üben seine Fingerfertigkeit trainiert, können Schlaganfallpatienten durch ständige passive Stimulation der Nerven in den Händen ihre Motorik und ihren Tastsinn wieder verbessern. Bei einem ersten Versuch mit insgesamt 50 Schlaganfallpatienten zeigten sich deutliche Verbesserungen bei Alltagsproblemen wie dem Aufheben eines Gegenstandes oder beim Stapeln mehrerer Objekte.

Die passive Stimulation kann problemlos in den normalen Alltag der Patienten eingebaut werden, da der Handschuh auch während anderer Tätigkeiten wie dem Lesen, Fernsehen oder Spaziergehen getragen werden kann. Dünne Fäden mit elektrischen Kontakten geben dabei elektrische Impulse ab, deren Stärke individuell eingestellt werden kann. Manche vergleichen das Gefühl mit einer angenehmen Fingermassage. Eine vollständige Heilung kann der Handschuh jedoch auch nicht erzielen.