Patienten erhöhen Schmerzmitteldosis - Hersteller reagiert

Von Katharina Cichosch
26. Oktober 2012

Im österreichischen Linz wurde jetzt ein Fall bekannt, in dem zwei Krankenhauspatienten ihre Schmerzmittelpumpe eigenhändig eingestellt und die verabreichte Schmerzmitteldosis somit deutlich erhöht hatten. Schmerzmittelpumpen werden in der Therapie gegen starke Schmerzen eingesetzt. Sie gewährleisten eine gleichmäßige und regelmäßige Abgabe wirksamer Schmerzmittel an den Organismus.

Bei den Patienten handelte es sich um Kämpfer, die im lybischen Bürgerkrieg stark verletzt worden waren. Sie befanden sich zur Behandlung im Linzer Krankenhaus. Dabei entdeckten sie offenbar eine Gebrauchsanleitung für die Schmerzmittelpumpe und stellten diese eigenhändig auf die etwa doppelte Dosis ein. Als die Krankenhausmitarbeiter dies entdeckten, mussten sie schnell handeln. Die Folgen der rasanten Dosiserhöhung: Die heftigen Entzugserscheinungen brachten einen Patienten in Lebensgefahr.

Inzwischen hat der Hersteller der betroffenen Schmerzmittelpumpen reagiert und zahlreiche Geräte zurückgenommen. Sie wurden gegen andere Pumpen ausgetauscht, um einen Missbrauch so in Zukunft verhindern zu können. Eine Dosiserhöhung durch den Patienten soll hiermit nicht so einfach möglich sein.