Junge Schmerzpatienten bleiben oft ohne Hilfe

Von Cornelia Scherpe
7. August 2012

Chronische Schmerzen, sei es im Rücken, in den Schultern oder am Kopf gehören längst zu den Volkskrankheiten. Inzwischen sind auch nicht nur Senioren und Erwachsene betroffen, sondern immer mehr junge Leute, bis hin zum Kind. Doch ausgerechnet die Heranwachsenden erhalten selten Hilfe.

Viele Ärzte sind von der Zahl der Schmerzpatienten überfordert und konzentrieren sich daher auf die Gruppe der Älteren. So fallen Kinder und Jugendliche durch das Versorgungsnetz und müssen stumm leiden. Diesen Zustand hat eine aktuelle Studie aufgedeckt.

Dabei wurden von 2.249 Heranwachsenden mit chronischen Schmerzen die Daten ausgewertet. Darum kümmerten sich das Deutsche Kinderschmerzzentrum und konnte so ein Bild für die Öffentlichkeit entwerfen. Es zeigte sich, dass jeder kleine Schmerzpatient bis zu 28 verschiedene Ärzte besuchen musste, bevor eine wirkliche Therapie begonnen werden konnte. Für die Kinder bedeutet das eine lange Leidenszeit, verminderte Lebensqualität und unter Umständen Ausfälle in der Schule oder der Ausbildung.

Außerdem auffällig war, dass ein Kind immer länger auf eine Therapie warten musste, je älter es wurde. Kleinkinder bekamen noch zügig Hilfe, doch 15 Jahre alte Teenager mussten im Schnitt schon vier Jahre auf eine Therapie warten.

Das Deutsche Kinderschmerzzentrum kritisiert diesen Zustand. Gerade Kinderärzte müssten besser ausgebildet werden, damit den jungen Patienten geholfen werden kann und sie die Schmerzen eventuell noch vor dem Eintritt in das Erwachsenenalter los werden können. Die häufigsten Schmerzen bei Kindern sind die Kopfschmerzen mit 70 Prozent. Danach kommen Bauch- und Rückenschmerzen.