Patienten mit MDS - ohne Y-Chromosoms klappt die Behandlung eventuell besser

Von Cornelia Scherpe
27. März 2013

MDS ist eine Abkürzung und steht für das Myelodysplastische Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die das Knochenmark betrifft. Durch die Störung kann sich mit der Zeit Leukämie bilden, weshalb eine schnelle und effektive Behandlung so wichtig ist.

Aktuell wird die Theorie in den Raum gestellt, dass Patienten ohne Y-Chromosom besser versorgt werden können. Während Frauen ohnehin XX als Chromosomenpaar haben, besitzen Männer ein X- und ein Y-Chromosom. Bei gut zehn Prozent der Männer kommt es aber aufgrund ihrer Erkrankung zu Chromosomenveränderungen in den Stammzellen ihres Knochenmark. Dabei verlieren diese Stammzellen das Y-Chromosom. Dies hat zwar diverse negative Auswirkungen, aber für die Behandlung des MDS könnte das eventuell von Vorteil sein.

Das Phänomen des Verlustes des Y-Chromosoms an sich, ist der Medizinwelt schon eine Weile bekannt. Man hat vor allen Dingen bei älteren Männer immer wieder in Blutproben diesen Effekt festgestellt. Zudem haben männliche Leukämie-Patienten oft in ihren Blutzellen kein Y-Chromosom mehr.

Noch ist das gesamte Phänomen aber nicht ausreichend erforscht. Man weiß beispielsweise noch nicht, ob er mit dem Alter zusammenhängt, oder einzig und allein auf Krankheiten zurückgeht. Ob eine Behandlung ohne Y-Chromosom besser wird, soll eine Studie klären, die in Göttingen ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wird mit 122.800 Euro gefördert, da man sich von den Erkenntnissen neue Behandlungsansätze erhofft.