Peru: Staatliche Maßnahmen zum Schutz des Regenwaldes laufen ins Leere

Von Alexander Kirschbaum
28. April 2014

Die Regenwälder in Peru dürfen eigentlich nur mit Erlaubnis der Regierung abgeholzt werden. Die staatlichen Stellen vergeben Lizenzen, um die Abholzung zu kontrollieren und den Regenwald zu schützen. Doch gerade diese Praxis fördert die Zerstörung der Wälder, wie US-Forscher vom Zentrum für Internationale Umweltgesetzgebung herausgefunden haben.

Die Wissenschaftler nahmen Daten der staatlichen Aufsichtsbehörde Osinfor unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass in den Jahren 2005 bis 2013 rund zwei Drittel der Holzfäller im nördlichen Amazonasgebiet unter dem Deckmantel der Konzessionen illegal Wald abgeholzt hatten. Insgesamt gab es in dieser Zeit 388 staatliche Kontrollen: In 21,6 Prozent der Fälle leitete die Behörde Ermittlungen ein, in weiteren 46,7 Prozent zog die Behörde die Erlaubnis zur Abholzung der Wälder ein.

Laut der Forscher rodeten die Holzfäller häufig in Zonen, die nicht zur Abholzung freigegeben waren. Dies ist möglich, da die Genehmigungen nicht vor Ort überwacht werden, sondern erst im Hafen. Doch dann ist es laut der Forscher kaum noch möglich, die genaue Herkunft des Holzes zu bestimmen.