Pflege eines Angehörigen: 4 von 10 Deutschen würden dafür Beruf aufgeben oder stark einschränken

Bereitschaft deutscher Pflegewilliger sich auf die Bedürfnisse der Kranken umzustellen ist groß

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
29. November 2006

Knapp zwei von drei (64,2%) Deutschen sind laut einer repräsentativen Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg, die bei 2.046 Bundesbürgern ab 14 Jahren im Auftrag des Apothekenmagazins Senioren Ratgeber durchgeführt wurde, unter bestimmten Bedingungen bereit einen Angehörigen zuhause zu pflegen.

Pflegewillige würden große Umstellungen durchführen

Dafür würden die meisten ihr Leben erheblich umstellen und große Anstrengungen in Kauf nehmen: Drei Viertel (75,9%) dieser Pflegewilligen wären bereit, für die Bedürfnisse der Kranken ihre Wohnung umzubauen. Gut 63,4 Prozent gingen gar soweit, ihren Beruf aufzugeben oder die Erwerbstätigkeit stark zu reduzieren.

Angehörige von Pflegebedürftigen hoffen auf zusätzliche Hilfe

Die Angst, der verantwortungsvollen Aufgabe nicht gewachsen zu sein, ist allerdings groß: Mehr als jeder dritte Pflegewillige (37,9 %) fürchtet, durch die Belastung seelisch oder körperlich zu erkranken, jeder Vierte (25,8%) sorgt sich um negative Auswirkungen auf seine Ehe und Familie. Die Befragten hoffen daher mehrheitlich (72,4%) auf zusätzliche Hilfe bei der Pflege.

Drei Viertel (74,0%) gaben an, sie würden sich regelmäßig eine Auszeit nehmen wollen. Pflegekurse, die praktische Fähigkeiten vermitteln, würden 63,8 Prozent der Pflegewilligen besuchen.