Pflegebedürftige Senioren erhalten zu wenig Flüssigkeit: Normierte Trinkbecher gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
22. Januar 2014

Eine Untersuchung der TU München und des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA) ergab, dass Senioren in Pflegeeinrichtungen meist zu wenig Flüssigkeit erhalten - und dass nicht normierte oder ungeeichte Trinkgefäße häufig daran schuld sind.

Geringere Füllmenge in Trinkgefäßen

Die Forscher beobachteten dazu die Situation in einem Münchner Pflegestift, in dem reguläre Gläser, Kaffeetassen, Becher und spezielle Schnabelbecher zum Einsatz kamen. Dabei stellten sie fest, dass die Kaffeetassen im Schnitt nur zur 86,3 Prozent befüllt wurden, die Becher zu 94,2 Prozent und die Trinkgläser zu 97,4 Prozent. Lediglich die Schnabelbecher wurden mit 103,8 Prozent sogar übermäßig befüllt.

Rund Neun Prozent zu wenig Flüssigkeit

Aus ihren Beobachtungen errechneten die Forscher, dass den Senioren so täglich etwa 9 Prozent Flüssigkeit fehlen. Da ältere Menschen meist ein reduziertes Durstgefühl haben, verlangen sie auch nicht nach weiteren Getränken, so dass im Laufe der Zeit ein bedrohliches Flüssigkeitsdefizit entsteht.

Abhilfe durch normierte Gefäße

Die Mediziner schlagen in einer Mitteilung normierte Trinkgefäße als Hilfe vor oder eine geänderte Vorgabe, die um 5 Prozent höhere Flüssigkeitsmengen vorsieht. Erste Prototypen einer neuen Trinkgefäßegeneration sollen bereits in den nächsten Monaten ausprobiert und vorgestellt werden.