Pflegende leiden häufiger an schweren und chronischen Erkrankungen

Von Ralph Bauer
2. Februar 2011

Angehörige zu pflegen macht offenbar krank. Zu diesem Schluss kam die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) in einer noch nicht veröffentlichten Studie, welche der "Kölner Stadt-Anzeiger" teilweise veröffentlicht hat.

Laut dem Papier muss die Kasse 18 Prozent mehr für pflegende Angehörige als für den Durchschnitt der Versicherten ausgeben. Bei schweren oder chronischen Kranken liegt der Wert gar 51 Prozent darüber. Dabei gehe es nicht nur um körperliche Belastungen durch das Umheben und Heben der Pflegebedürftigen - unter Depressionen leiden 17 Prozent der Angehörigen. Das sind mehr als dreimal so viel wie in der Durchschnittsbevölkerung.

Der Studie lagen die Daten von 700 SBK-Versicherten im Alter zwischen 31 und 60 Jahren zugrunde, die Angehörige pflegen und andere bei denen dies nicht der Fall ist. Ein weiteres Ergebnis: Klinikaufenthalte kommen bei den Pflegenden seltener vor als im Durchschnitt der Versicherten, jedoch muss die Kasse für Physiotherapie und andere Heil- und Hilfsmittel bei ihnen satte 70 Prozent mehr ausgeben.