Philippinen: Beeindruckende Modesammlung verfällt nach und nach

Von Katharina Cichosch
24. September 2012

Sie ist eine Modeikone mit nicht ganz einwandfreiem Ruf: Imelda Marcos, die Frau des ehemaligen philippinischen Präsidenten, stand neben ihrem Mann mehrere Jahrzehnte an der Spitze des südasiatischen Inselstaates. Sie selbst fungierte als Botschafterin ihres Landes und war deshalb regelmäßig in der Weltgeschichte unterwegs.

Während die politischen Taten ihres Gatten umstritten waren und schließlich zu seinem Sturz führten, hatten und haben Fashion-Lieblinge zumindest am Modebewusstsein seiner Frau keinen Zweifel.

Imelda Marcos liebt die Welt des Glamours. Im Laufe ihres Lebens schaffte sie sich eine beeindruckende Sammlung hochkarätiger Kleidungsstücke von den namhaftesten Designern und Labels an, besonders Schuhe hatten es ihr angetan. Weit über 1000 Exemplare hortete sie in ihrem Haus - zusammen betrachtet ergeben sie ein faszinierendes Zeitzeugnis der Modegeschichte ab.

Als das Präsidentenpaar 1986 überstürzt flüchten musste, hinterließ Imelda Marcos auch ihre umfangreiche Schuh- und Kleidersammlung im Präsidentenpalast. Ihre Nachfolger gingen nicht unbedingt vorbildlich mit den modischen Artefakten um. Heute lagert ein Großteil der einst hochpreisigen Schuhe schlecht verstaut in einem Museum; die tropische Feuchtigkeit, Hitze und zuletzt eine Überschwemmung machen der Sammlung langsam, aber stetig den Garaus.

Dabei darf Imelda Marcos, die aktuell wieder in der philippinischen Politik mitmischt, frohen Mutes sein: Zumindest ein Teil ihrer Sammlung wurde als wertvolles Zeitzeugnis erkannt - und entsprechend professionell gelagert. Möglicher Weise wird es dann bald eine Ausstellung mit den wichtigsten modischen Stationen der First Lady geben...