"Pille danach": Kardinal Meisner nicht mehr grundsätzlich dagegen

Von Ingo Krüger
1. Februar 2013

Der Kölner Kardinal Meisner ist nicht mehr grundsätzlich gegen die Abgabe der sogenannten "Pille danach" an Vergewaltigungsopfer. Er sagte in Köln, er habe nach einem Gespräch mit Experten seine Meinung zu dem Medikament geändert. Es sei für ihn akzeptabel, wenn Ärzte einer Frau nach einem Missbrauch ein Präparat verschrieben, das die Befruchtung einer Eizelle unmöglich mache. Meisner erklärte, dass es jedoch weiterhin keine Verabreichung der "Pille danach" geben dürfe, wenn die Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle dadurch verhindert werde.

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) bezeichnete Meisners Erklärung als wichtiges Zeichen, um die Betreuung von Frauen in Not zu gewährleisten. Auch der Katholische Krankenhausverband und die Beratungsorganisation Donum Vitae nahmen die Klarstellung des Kardinals zustimmend auf.

Nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung war eine junge Frau im Dezember 2012 von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen worden, weil die Ärzte dort keine "Pille danach" verschreiben wollten. Dafür war die katholische Kirche stark kritisiert worden.