Pille statt Therapie? Forscher entwickeln Tablette gegen Traumata

Von Laura Busch
14. Juli 2010

Eine Forschergruppe an der University of Puerto Rico (San Juan) will nachgewiesen haben, dass der Nervenwachstumsfaktor BDNF Erinnerungen und Angstgefühle verdrängen kann. In Tablettenform soll dieser Wirkstoff deswegen in Zukunft nach Unfällen, bei Trauerfällen und anderen Traumata eingesetzt werden können.

Die Forscher machten Tests mit Ratten, die darauf trainiert wurden, bei einem lauten Geräusch in eine Angststarre zu verfallen. Anschließend wurde den Tieren BDNF ins Gehirn gespritzt und die Tiere erstarrten nicht mehr. Die Bereiche des Gehirns, die sich mit emotionalen Signalen auseinandersetzen reagierten nicht, das sich die Tiere nicht an den anerzogenen Schreck des Geräuschs erinnern konnten. BDNF sei also ein wichtiger Faktor für die Entstehung eines sogenannten Angst-Gedächtnisses beziehungsweise im Umkehrschluss für die Unterdrückung der Entstehung.