Pilz sorgt für weltweites Amphibiensterben

Von Ingo Krüger
20. Dezember 2012

Sein Name ist ein Zungenbrecher, sein Wirken verheerend: Batrachochytrium dendrobatidis. Dieser Pilz hat wahrscheinlich schon Millionen Amphibien getötet und 165 Arten ausgerottet. Nun haben US-Wissenschaftler herausgefunden, dass er auch Flusskrebse infiziert. So kann der Pilz auch dann noch überleben, wenn seine eigentlichen Wirte ausgestorben sind.

Seit den 1990er Jahren ist der Pilz bekannt. Wie genau er den Tod der befallenen Tiere herbeiführt, ist noch nicht vollkommen geklärt. Forscher vermuten jedoch, dass der Pilz entweder Gifte abgibt, die seine Opfer über die Haut aufnehmen, oder dass der Pilz den Wasser- und Elektrolyt-Haushalt der betroffenen Tiere so schädigt, dass diese sterben. Der Pilzbefall bewirkt ebenfalls, dass die Barrierefunktion der Haut gegenüber anderen Krankheitserregern in Mitleidenschaft gezogen wird. Da Amphibien stärker als andere Lebewesen über die Haut atmen, haben sie keine Überlebenschance.

Menschen kann Batrachochytrium dendrobatidis selbst dann nicht gefährden, wenn diese das Fleisch infizierter Tiere essen. Allerdings ist eine unabsichtliche Verbreitung durch den Menschen möglich - entweder direkt durch Übertragung der Sporen oder indirekt durch den versehentlichen Transport infizierter Tiere.