Pioniere der Luftschifffahrt in einer Ausstellung im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen

Ausstellung über die Arbeit von Georg Baumgarten und Friedrich Wölfert

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
5. August 2010

Für zwei Pioniere der Luftschifffahrt, die man heute nicht mehr kennt, wird jetzt im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen am Bodensee eine Ausstellung gezeigt. Bei den beiden Pionieren handelt es sich einmal um Georg Baumgarten und Friedrich Wölfert, dessen 160. Geburtstag dies Jahr ist. In der Ausstellung finden die Besucher Konstruktionszeichnungen und auch Modelle, wo man die Funktion des Baumgarten-Flügelantriebes ausprobieren kann.

Die Entwicklungsgeschichte

Baumgarten hat anfangs einige unbemannte Luftschiffe mit einem Federmotor gebaut und am 31.7.1879 erhob sich in Grüna zu ersten Mal ein bemanntes Luftschiff 25 Meter hoch, das aber noch mit Muskelkraft betrieben wurde. Später lernte er den Leipziger Verlagsbuchhändler Dr. Friedrich Hermann Wölfert kennen, mit dem er auch in Dresden das Drei-Gondelschiff "Weißer Adler" baute, das mit Handkurbeln angetrieben wurde.

Im Jahr 1884 starb Baumgarten an Tuberkulose in der Landesirrenanstalt Colditz, nachdem man ihm seine Weiterentwicklungen verboten hatte.

Friedrich Wölfert aber führte nach dem Tod von Baumgarten dessen Arbeiten weiter und baute auch sieben Luftschiffe und nachdem er Gottlieb Daimler kennenlernte, startete am 10. August 1888 das erste Luftschiff mit einem Daimler-Benzinmotor angetrieben und legte die 10 km von Cannstatt nach Aldingen zurück.

Der erste Höhenrekord für Luftschiffe wurde am 20. Mai 1896 von ihm mit 1.940 Metern aufgestellt. Am 12. Juni 1897 kam Wölfert mit seinem Luftschiff "Deutschland" bei einem Absturz auf dem Tempelhofer-Feld bei Berlin ums Leben.

Ein Jahr später gründete Ferdinand Graf von Zeppelin die "Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt" und am 2. Juli 1900 startete der erste "Zeppelin" am Bodensee in der Bucht von Manzell bei Friedrichshafen.