PIP-Manager wegen minderwertigen Brustimplantaten auf der Anklagebank

Von Katja Grüner
18. April 2013

Betroffene Frauen auf der ganzen Welt, die sich für Brustimplantate der Firma PIP aus Frankreich entschieden hatten, klagen nun den Konzern an. Dieser verkaufte in den Jahren 2001 bis 2010 minderwertige Silikonimplantate, die bei vielen Frauen schlimme Folgen hatten. Sie rissen und lösten Entzündungen aus, hunderttausende Frauen sind davon betroffen.

Der einzige, der Vorteile davon hatte, war der Konzern PIP selbst, der durch den Verkauf des minderwertigen Materials rund 1,2 Milliarden Euro einsparte. Aus diesem Grunde muss sich der Leiter des Konzerns Jean-Claude Mas, der mittlerweile insolvent ist, zusammen mit weiteren vier Managern vor einem Gericht in Marseille verantworten. Ihnen wird schwere Verbrauchertäuschung und Betrug vorgeworfen.

Auch deutsche Frauen treten in dem Prozess als Nebenklägerinnen auf sowie auch der TÜV Rheinland. Dieser war für die Zertifizierung der Implantate zuständig und habe Hinweise auf minderwertiges Material gegeben, die systematisch vom Konzern PIP verschleiert worden wären.

Die Aussichten auf Schadenersatz für die Betroffenen sind jedoch gering, da der PIP-Gründer zu Prozessbeginn angab, dass ihm als Rentner nur ein geringes monatliches Einkommen zur Verfügung stehe.