Plastische Chirurgen werden besonders oft verklagt

Rund 15 Prozent müssen sich mit Klagen wegen vermeintlicher medizinischer Fehler auseinandersetzen

Von Alexander Kirschbaum
25. Januar 2013

Plastische Chirurgen werden in den USA besonders häufig von ihren Patienten auf Schadensersatz verklagt. Rund 15 Prozent müssen sich von ihnen mit Klagen wegen vermeintlicher medizinischer Fehler auseinandersetzen, doppelt so viele wie in anderen medizinischen Bereichen. Der Großteil der Prozesse geht dabei auf Brustoperationen zurück.

Klagen gegen plastische Chirurgen

Forscher der New Jersey Medical School haben sich einmal die Situation im Bereich der Gesichtschirurgie angeschaut und dazu 88 Fälle zwischen 1984 und 2012 ausgewertet. Die meisten Klagen wurden demnach gegen die plastischen Chirurgen eingereicht (45 Prozent), dahinter folgen die HNO-Ärzte (17 Prozent).

Die Prozesse konnten die Chirurgen überwiegend für sich entscheiden (62,5 Prozent), Schadensersatz aufgrund eines Kunstfehlers bekamen 28,4 Prozent der Kläger zugesprochen. In 9,1 Prozent der Fälle wogte eine außergerichtliche Einigung die Glätten.

Mangelhafte Aufklärung der Patienten

Größte Streitpunkte in der Gesichtschirurgie waren Augenlidkorrekturen und Rhinoplastiken, Folgeprozesse entschieden die Chirurgen jedoch überwiegend für sich. Bei der operativen Faltenglättung war für die Chirurgen das Risiko am höchsten, Entschädigungen zahlen zu müssen.

Laut den Autoren gehen viele Klagen auf eine mangelhafte Aufklärung der Patienten zurück. Für Ärzte sei es daher besonders wichtig, Risiken und Ziele eines Eingriffs mit den Patienten im Vorfeld umfassend zu klären.