Platzprobleme in der Walhalla - kein Raum für neue Büsten

Da ein Anbau nicht in Frage kommt, müssen die Büsten ein wenig enger zusammenrücken

Von Susanne Schwarz
7. Januar 2013

Die Walhalla ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher des Donautals bei Regensburg. In dem Tempel finden sich zahlreiche Büsten berühmter, deutscher Persönlichkeiten, die hier seit 170 Jahren gesammelt und ausgestellt werden.

Anbau nicht möglich

Der Säulentempel beeindruckt durch seine außergewöhnliche Architektur. Im Innern sind 130 Büsten und nicht weniger als 65 Gedenktafeln zu finden, die an berühmte Persönlichkeiten aus der Vergangenheit erinnern. Nun wird der Platz für weitere Büsten knapp.

Der Leiter des Bauamtes Regensburg gibt an, dass ein Anbau des Tempels keinesfalls in Frage kommt. Herr Weber betont, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Es sei auch noch Platz zu schaffen, in dem die vorhandenen Büsten einfach ein wenig zusammengerückt werden. In einem Abstand von fünf bis sieben Jahren werden neue Geistesgrößen für die Verewigung im Tempel vorgeschlagen. Zu diesen gehörten im Jahre 2006:

  • Heinrich Heine,
  • Carl Friedrich Gauß und
  • Edith Stein.

Die Vorgaben für die Bewilligung einer Büste

Die nächsten Nominierungen sind als in absehbarer Zeit zu erwarten, gibt auch Ellen Latzin an, die an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften tätig ist. Momentan liegt schon eine Liste mit Vorschlägen für ca. 100 Persönlichkeiten vor. Auf dieser Liste sind prominente Namen zu finden:

  • Franz Kafka,
  • Friedrich Nietzsche oder
  • Dietrich Bonhoeffer

sind zum Beispiel vorgeschlagen. Wer einen Antrag auf eine Büste stellt, muss auch die Kosten für diese tragen. Die Vorgaben für die Bewilligung einer Büste stammen noch von König Ludwig I. So muss eine Persönlichkeit, die aufgenommen wird,

  1. der germanisch-deutschen Sprachfamilie zugehörig sein und
  2. ein großes Werk vollbracht haben.
  3. Außerdem darf eine Büste nicht früher als 20 Jahre nach dem Tod desjenigen aufgestellt werden.

Weibliche Büsten in der Unterzahl

Unter den 195 Exponaten sind lediglich 12 Frauen zu finden. Das soll sich ein wenig ändern. Im Jahre 2010 wurde eine Büste Heinrich Heines hinzugefügt, der sich gegen eine solche Ehrung ausgesprochen hat, als er noch gelebt hat. Er wollte nie in die "marmone Schädelstätte" integriert werden.