PPCM früher erkennen - man fand einen Risikofaktor für die Herzschwäche während der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2013

Es gibt körperlich völlig gesunde Frauen, die im neuen Monat einer Schwangerschaft oder in den ersten Wochen nach der Entbindung plötzlich eine fatale Herzschwäche entwickeln. Ihr Herzmuskel zieht sich nicht mehr mit voller Kraft zusammen und folglich pumpt das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Körper.

Die Frauen fühlen sich aufgrund dieser Tatsache sehr müde und entwickeln bei kleinen Anstrengungen bereits Atemnot. Auch Reizhusten und Wassereinlagerungen können sich entwickeln. Da viele Frauen und auch Gynäkologen diese Probleme aber auf die Erschöpfung und Hormonumstellung der Schwangerschaft zurückführen, kommt es oft nicht zur richtigen Diagnose.

Viele entscheiden sich für das Abwarten, doch nach wenigen Wochen kann diese sogenannte peripartele oder postpartale Kardiomyopathie (kurz PPCM genannt) zum Herzstillstand führen. Die betroffene Frau verstirbt und bisher kennt man den Auslöser dieses Leidens noch überhaupt nicht.

Obwohl dieses Phänomen relativ selten auftritt, haben Frauen verständlicherweise Angst, dass auch sie bei der Schwangerschaft eine PPCM bekommen. Das Problem ist, dass die Herzschwäche trotz guter Fitness auftritt und sich durch keine vorangehenden Symptome ankündigt.

Deutsche Forscher haben nun jedoch eine gute Nachricht. Sie haben herausgefunden, dass ein Risikofaktor im Blut nachgewiesen werden kann. Durch eine Probe ist es demnach möglich, die PPCM frühzeitig zu erkennen und den Frauen besser zu helfen.

Bei dem gefundenen Risikofaktor handelt es sich um eine microRNA, genauer gesagt um "miR-146a". Diese lässt sich im Blutserum nachweisen. Die Forscher fanden heraus, dass bei Schwangeren, die eine PPCM bekommen, der Wert dieser microRNA auffallend erhöht ist.