Präparat gegen Schuppenflechte könnte auch bei Multiple Sklerose helfen

Von Ralph Bauer
1. März 2011

Das Medikament Psoriasis wird bisher nur bei Schuppenflechte angewandt, es könnte aber auch Menschen mit Multiple Sklerose (MS) helfen. Forscher des Bochumer St. Josef Hospitals haben nun entdeckt, dass das in dem Präparat enthaltene Fumarsäuresalz die Nervenzellen schützt. Entsprechende Hinweise gab es schon vor einigen Jahren, jetzt entdeckten die Wissenschaftler die genaue Wirkung.

Die Salze entgiften laut einem Bericht in der Online-Ausgabe von "Brain" aggressive Sauerstoffverbindungen, die bei einer Entzündung entstehen. Somit wirken sie dem oxidativen Stress entgegen, den die freien Radikale verursachen. Somit könnte Psoriasis dazu beitragen, die Isolierschicht der Nervenzellen, welche normalerweise durch MS zerstört wird, zu schützen.

Bisher ist diese Wirkung nur bei einem kleinen Kreis von zehn Patienten belegt, eine Studie mit 1200 Testpersonen wurde aber eben abgeschlossen, die Ergebnisse sollen voraussichtlich im Sommer vorliegen. Die Forscher erhoffen sich speziell eine Ergänzungstherapie mit schon häufig angewandten Präparaten, die im Gegensatz zu vielen modernen Therapien keine Langzeitrisiken hätte.