Präventionsnetz in Bayern erfolgreich: Weniger Patienten werden zu Pflegefällen

Von Nicole Freialdenhoven
25. Juni 2013

Seit acht Jahren läuft in Bayern das Präventionsprogramm "Interventionsprojekt zerebrovaskuläre Erkrankungen und Demenzen im Landkreis Ebersberg" - kurz INVADE. Darin haben sich 60 Hausärzte, drei Fachärzte und insgesamt 72 Assistentinnen unter Federführung der AOK Bayern zusammengeschlossen um die Zahl der Schlaganfälle und Demenzerkrankungen in der Region zu reduzieren und somit auch auch die Zahl der hilfsbedürftigen Pflegefälle. Mit Erfolg, wie eine umfangreiche Evaluation nun ergab.

Zum einen hat sich die Zahl der Klinikbehandlungen reduziert, während auf der anderen Seite die Lebenserwartung der Versicherten stieg. Insgesamt fiel die Pflegebedürftigkeit in Ebersberg um fast zehn Prozent geringer aus, als zu erwarten gewesen war.

Kern des Projekts INVADES ist die engmaschige Betreuung von sogenannten Hochrisikopatenten. Die sogenannten Präventionsassistentinnen in den Hausarztpraxen schulen diese Patienten zu Themen wie gesunder Ernährung, ausgereichende Bewegung, Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes.

INVADE stieß mittlerweile auch bei der Politik auf Interesse und wurde vor zwei Jahren von der Bayerischen Landesbank mit dem "Deutschen Innovationspreis im Gesundheitswesen" ausgezeichnet. Insgesamt sind im Landkreis Ebersberg rund 4000 Versicherte der AOK ab 50 Jahren bei ihrem Hausarzt im Präventionsprogramm eingeschrieben.