Private Labors untersuchen das Genom - doch was soll der Laie mit den Daten anfangen?

Von Cornelia Scherpe
19. April 2012

Die Untersuchung des menschlichen Genoms wird nun seit einiger Zeit betrieben. Die Analysen können das Genom in einzelne Sequenzen unterteilen und diverse Aussagen zu dem treffen, was man dabei sieht. Auch private Labors nutzen diese Technik und bieten jedem an, gegen entsprechende Bezahlung das Genom zu untersuchen. In den USA kostet das den Privatmann gut 1.000 Dollar.

Das ist legal und wird in der Regel auch korrekt gemacht, doch Mediziner stellen sich die Frage, was dies dem Laien bringen soll. Fakt ist, dass die Analyse zwar inzwischen gut möglich ist, doch oft fehlt noch das fundierte Wissen, um die Ergebnisse zu interpretieren. Selbst die Wissenschaft kann noch nicht alle Genom-Daten sinnvoll einer Krankheit oder dem eventuellen Risiko auf ein Leiden zuordnen. Die Laien können es demnach noch viel weniger, doch sie erhalten gegen viel Geld eine Analyse, die ihnen eventuelle auch noch unnötige Angst macht.

Solange das Genom noch nicht komplett verstanden werden kann, ist die private Analyse laut Meinung der Ärzte daher eher sinnlos. Außerdem könnte das wichtige medizinische Verfahren so ein schlechtes Image bekommen, da gewagte Fehlinterpretationen in Umlauf geraten.