Problemloser Einsatz von Medikamenten mit Zusatzstoff Laktose trotz Laktoseintoleranz

Von Ingrid Neufeld
3. Dezember 2012

Wer häufig mit Bauchschmerzen reagiert, nachdem er Milchprodukte zu sich genommen hat, leidet meist unter einer Laktose-Unverträglichkeit. Trotzdem muss das nicht heißen, dass Milch überhaupt nicht vertragen wird.

Meist treten diese Beschwerden erst bei einer höheren zu sich genommenen Milchmenge auf. Deshalb können auch Tabletten eingenommen werden, die als Inhaltsstoffe "Laktose" aufweisen. Auf diesen Zusammenhang macht Lutz Engelen der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer in Berlin aufmerksam. Die Menge der in einer Tablette enthaltenen Laktose entspricht höchstens der von einem Esslöffel Kuhmilch.

Bei einem gesunden Menschen wird durch das Enzym Laktase, das im Körper produziert wird, der Milchzucker im Dünndarm in Einzelteile aufgespalten. Bei Menschen, die an Laktoseunverträglichkeit leiden, ist dieses Enzym inaktiv, was zu Bauchmschmerzen über Völlegefühl und Blähungen bis hin zu Durchfall führt.

Bei einer Restaktivität des Enzyms können jedoch Kleinstmengen, die einer Tablette beigemischt sind, problemlos verarbeitet werden. Wollen Betroffene Milch konsumieren, kann das Enzym medikamentös in Tabletten- oder Tropfenform verabreicht werden.