Prolaps-Operation der Gebärmutter - ein eingesetzter Urethra-Sling schützt vor Inkontinenz

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Unter dem Begriff Prolaps versteht man in der Medizin die Wanderung eines Organs. Bei einem solchen Vorfall verlässt das betreffende Organ seinen vorbestimmten Ort, was zu diversen gesundheitlichen Problemen führen kann. Beim "Prolaps uteri" ist die Gebärmutter einer Frau von diesem Phänomen betroffen. Durch einen chirurgischen Eingriff kann der Uterus in seine natürliche Position zurück verschoben werden, allerdings hat das für viele Frauen eine ganz entscheidende Nebenwirkung: Inkontinenz.

Nach der Operation treten Probleme beim kontrollierten Ablassen des Harns auf. Viele entscheiden sich daher gegen den Eingriff. Dies könnte sich jedoch mehr und mehr ändern, denn die Methode des Urethra-Sling etabliert sich in der Praxis. Während des Eingriffes wird eine Sling, ein Band aus Kunststoff, ohne große Spannung unterhalb der Harnröhre eingelegt. Der Urethra-Sling verhindert so, dass es zum Urinieren bei einer Anspannung kommt. Viele Frauen leiden sonst beim Husten oder Heben von Gegenständen unter dem Kontrollverlust. Da jedoch das Kunststoffband an Ort und Stelle fixiert ist, fällt dies bei den meisten Anstrengungen weg.

In einer Studie mit 337 Probandinnen zeigte sich der Nutzen in Zahlen. Die Hälfte erhielt den Urethra-Sling, die andere nicht. Drei Monate nach der OP waren nur 23,6 Prozent der Frauen mit dem Band von Inkontinenz betroffen. In der anderen Gruppe waren es 49,4 Prozent.

Allerdings birgt das Einlegen des Bandes auch Risiken: so kam es bei 31 Prozent zu Harnwegsinfektionen (in der Kontrollgruppe nur bei 18,3 Prozent) und bei 3,7 Prozent zu schweren Blutungen.