Prostata-Krebs - Ein positiver PSA-Test muss nicht immer Krebs bedeuten

Von Frank Hertel
19. Dezember 2011

In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "European Journal of Cancer" wird über eine Studie berichtet, die die Aussagekraft von PSA-Tests zur Erkennung von Prostata-Karzinomen einschränkt. In der Studie wurde bei 61.604 Männern ein PSA-Test durchgeführt. Dabei kam es bei 17,8 Prozent zu falsch-positiven Befunden. Das heißt, der PSA-Wert war zwar erhöht, es ließ sich innerhalb eines Jahres aber kein Tumor nachweisen.

Der Test wurde in fünf Ländern durchgeführt. In Belgien, Schweden und den Niederlanden liegt der PSA-Grenzwert bei 3,0 ng/ml. In Italien und Finnland liegt er bei 4,0 ng/ml. Deswegen gab es auch in Italien nur 11 Prozent falsch-positive Befunde und in den Niederlanden 26 Prozent. Die Forscher wiesen darauf hin, dass es zu weniger falsch-positiven Befunden gekommen wäre, wenn in allen Ländern ein Grenzwert von 4,0 ng/ml gelten würde. Allerdings hätte man dann auch 1.252 Karzinome weniger entdeckt. Insgesamt konnte man bei den untersuchten Männern 4.733 Karzinome mit Hilfe des PSA-Tests entdecken. Ein Viertel der Männer die falsch-positiv getetestet worden waren, lehnten weitere PSA-Tests ab. Die anderen Männer ließen sich etwa alle zwei Jahre erneut testen.