PSA-Test kann tödlichen Verlauf einer Prostatakrebserkrankung verhindern

Erkrankte können durch den auch ohne konkretem Verdacht durchgeführten PSA-Test überleben

Von Nicole Freialdenhoven
17. Dezember 2014

Der sogenannte PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs ist in Deutschland bislang umstritten und wird nur in konkreten Verdachtsfällen von den Krankenkassen bezahlt.

Die neuen Ergebnisse der umfassenden ERSPC-Langzeit-Studie untermauern nun jedoch die Bedeutung des PSA-Tests bei der Krebsvorsorge.

ERSPC-Langzeit-Studie

Für die Studie waren rund 162.000 Teilnehmer zwischen 55 und 69 Jahren in

über 13 Jahre hinweg beobachtet worden.

Frühzeitige Erkennung durch PSA-Test

Die Hälfte der Probanden nahm alle vier Jahre an einem PSA-Test teil, bei dem das Blut auf ein bestimmtes Antigen untersucht wird. Wurden erhöhte Werte festgestellt, erfolgten weitere Untersuchungen wie Prostatabiopsien.

Bei der anderen Hälfte wurde, wie derzeit in Deutschland üblich, nur bei verdächtigen Symptomen ein PSA-Test durchgeführt.

In den 13 Jahren wurden bei der Gruppe mit regelmäßigen Tests insgesamt 7408 Prostatakarzinome entdeckt, bei der Vergleichsgruppe hingegen nur 6107.

Überlebensnotwendig

Dadurch konnte die Rate der Todesfälle dank früher Erkennung und Behandlung in der Gruppe mit regelmäßigen PSA-Tests um gut 20 Prozent gesenkt werden.

Anders ausgedrückt: Einer von 781 Testteilnehmern verdankt sein Überleben den auch ohne konkretem Verdacht durchgeführten PSA-Tests.