Protopic nur mit Vorsicht einsetzen - der enthaltene Wirkstoff schwächt das Immunsystem

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2012

Protopic ist ein Medikament, das bei Menschen mit besonders schwerer Neurodermitis eingesetzt wird. Es handelt sich um eine Salbe, die zur äußeren Anwendung gedacht ist.

Diese Tatsache heißt allerdings nicht, dass sie gänzlich ungefährlich ist. Der enthaltene Wirkstoff Tacrolimus gehört zur Gruppe der Immunsuppressiva. Das bedeutet, dass sich durch das Mittel die Abwehrkräfte nicht wie gewohnt entfalten können, was zu ernsten Problemen führen kann. Besonders Patienten mit Krebsrisiko sollten daher mit Protopic sehr vorsichtig umgehen. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Salbe trotz der äußerlichen Anwendung eine direkte Reaktion der T-Zellen provozieren kann. Das Resultat können Lymphome sein, also Krebs im Lymphgewebe. Auch Hautkrebs wurde bereits als Nebenwirkung beobachtet.

Bereits seit 2006 gibt es daher zumindest in den USA feste Warnhinweise auf den entsprechenden Medikamenten. Allerdings war damals noch nicht wissenschaftlich erwiesen, dass es wirklich einen Zusammenhang gibt. Dieser Nachweis gelang erst in der jüngsten Zeit. Der Wirkstoff Tacrolimus gelangt definitiv durch die Haut in den Körper und kann die T-Zellen zur bösartigen Mutation anregen.

Besonders das noch sehr empfindliche Immunsystem der Kinder leider schnell, daher ist die Salbe erst ab einem Alter von zwei Jahren zulässig. Länger als 14 Tage sollte die Salbe zudem nur bei jedem unter strenger Kontrolle des Arztes benutzt werden, denn das Krebsrisiko steigt mit der Zeit.