Psychische Probleme verstärken unsere Schmerzen

Von Cornelia Scherpe
3. April 2012

Rückenschmerzen werden besonders bei den Betroffenen schlimm, die zusätzliche seelische Sorgen haben. Die Psyche hat einen sehr großen Einfluss auf unseren Körper und Ängste sowie negative Gedanken können auf Dauer auch unser Schmerzempfinden steigern. So werden Kopf- oder Rückenschmerzen nun als deutlich schwerer wahrgenommen. Das führt dazu, dass der eine denselben Schmerzreiz nur als unangenehm wahrnimmt, während der andere schon einen Schmerzensschrei von sich gibt.

Wer an einer handfesten Depression leidet, empfindet in jedem Fall Schmerzen als deutlich stärker. Dies haben bereits diverse Studien gezeigt. Der Grund: die Depression führt dazu, dass im Gehirn weniger Opiate ausgeschüttet werden. Diese Hormone wirken auf den Menschen wie ein natürliches Schmerzmittel, das nun fehlt.

Doch nicht nur die aktuellen Sorgen beeinflussen unser Schmerzempfinden, auch die Erziehung ist ganz wesentlich. Wächst ein Kind in einer Familie auf, in der Schmerz eher heruntergespielt wird, so wird der Betreffende auch als Erwachsener leichter mit Schmerzen umgehen können. Wer dagegen bei jedem kleinen Kratzer von sorgenvollen Eltern umschwärmt wurde, der wird auch später eher sensibel sein. Unser Charakter kann daher ebenfalls einen großen Einfluss darauf nehmen, wie wir einen Reiz wahrnehmen.

Die Macht der Seele spielt eine solch große Rolle, dass auch Dinge wie Trost mehr sind, als Einbildung. Schmerzen können sich bessern, wenn eine vertraute Person gut auf den Verletzten einredet und das Leiden kann größer werden, wenn man sich darauf fixiert und hineinsteigert.