Psychotherapie kann Krebskranken wesentlich helfen

Von Ingrid Neufeld
20. Februar 2013

Wer die Diagnose Brustkrebs erhält, fällt oft in ein tiefes Loch. Depressionen stellen sich ein. Dagegen hilft eine spezielle Kurzzeit-Psychotherapie.

Forscher wiesen deren Wirksamkeit anhand einer Studie nach. Dafür wurden Patientinnen in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt keine besondere Behandlung. Die zweite Gruppe bekam eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie. In zwanzig Sitzungen erhielten die Teilnehmerinnen Informationen über ihre Depression und entsprechende Strategieempfehlungen. Nach acht Monaten hatten 57 Prozent der behandelten Erkrankten weniger Depressionen. Bei den Frauen aus der ersten Gruppe konnten nur 33 Prozent von einer Verbesserung berichten.

Leider wird bis heute bei einer Krebsdiagnose den seelischen Krankheiten keine Bedeutung beigemessen. Dabei kann eine frühzeitige Behandlung helfen. Die Zusammenarbeit von Psychologen und Medizinern wäre wünschenswert. Diese Erkenntnis ist nicht allein auf Brustkrebspatientinnen beschränkt, auch andere Krebskranke könnten von einer Psychotherapie profitieren.

Bei Brustkrebspatientinnen werden 22 Prozent der Betroffenen zusätzlich von Depressionen befallen. OP, Chemo und Bestrahlung finden viele Patientinnen unerträglich. Von Schmerzen bis hin zu Todesängsten reicht die Bandbreite der Beeinträchtigungen. Körperbild und Sexualität verändern sich und die Frauen leiden darunter.

Teilweise ziehen sie sich völlig zurück. Die Arbeitsfähigkeit bleibt eingeschränkt und die Lebensqualität sinkt.