Querschnittsgelähmte lernen durch neue Therapie wieder zu gehen

Elektrostimulation ermöglicht es Querschnittsgelähmten wieder zu gehen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. Mai 2010

Forscher sind schon seit Jahren dabei, Menschen, die durch einen Unfall querschnittsgelähmt sind, wieder durch bestimmte Behandlungen das Gehen zu ermöglichen. So konnte man in Zürich in einer Klinik einer jungen Frau mittels Elektrostimulation wieder auf die Beine helfen, so dass sie sich mit einer Gehhilfe fortbewegen kann.

Funktionsweise der Elektrostimulation

Bei dieser Methode werden die Elektroden nicht auf die Beinmuskeln direkt, sondern auf innen liegende Nervenstränge im Beckenbereich angebracht. Die Operation erfolgt über die sogenannte Schlüsselloch-OP und dauert nur wenige Stunden. Diese Elektroden sind mit einem Schrittmacher, der unter der Haut liegt, verbunden und per Fernbedienung erfolgt die Aktivierung für das Aufstehen, Gehen und Setzen. Die Bewegungen des Patienten ähneln zwar denen eines Roboters, aber der Patient kann sich alleine ohne fremde Hilfe fortbewegen. Auch wird durch öfteres Aufstehen das sogenannte "Wundliegen" vermieden.

Vorteile der Methode

Nicht jeder Experte ist von der neuen Methode überzeugt, doch sehen Spezialisten durch die neue Operationsmethode eine gute Möglichkeit die Blase und den Darm zu beeinflussen, was für die meisten der betroffenen Patienten wichtiger als nur das Aufstehen und Gehen ist. Denn der Stuhlgang und die Blasenentleerung stehen hier an erster Stelle, weil sie dies manuell regeln müssen. Besonders bei der Blasenentleerung gibt es große Probleme und vor gut zwanzig Jahren starben auch viele an Nierenversagen, weil der Urin nicht richtig ablaufen konnte.

Mittlerweile wurden schon 26 Patienten auf diese Art erfolgreich operiert. Zurzeit läuft auch die zweite Phase dieser Operationsmethode in der klinischen Erprobung an.