Rad-Rundfahrt Tour de France findet zum 100. Mal statt: Siege, Doping, Todesfälle

Von Ingo Krüger
1. Juli 2013

2013 ist ein ganz besonderes Jahr für die Tour de France. Das größte Radrennen der Welt findet zum 100. Mal statt. Vor zehn Jahren feierte die "Grande Boucle" (französisch für "Große Schleife") zwar schon ihr 100-jähriges Jubiläum, aber durch die Unterbrechungen der beiden Weltkriege bewältigen die Helden der Landstraße erst in diesem Jahr zum hundertsten Mal die Tour.

Die Rundfahrt durch Frankreich entwickelte sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1947) zu einem gewaltigen Publikumserfolg. Radlegenden wie Louison Bobet, Jacques Anquetil oder Eddy Merckx haben daran großen Anteil. In den 1980er- und 1990er-Jahren beherrschten Bernard Hinault und Miguel Indurain das Peloton, während im letzten Jahrzehnt Skandale und Dopingaffären die Tour überschatteten.

Der mittlerweile des Dopings überführte Jan Ullrich ist immer noch der einzige deutsche Sieger der Frankreich-Rundfahrt (1997). Seinem großen Rivalen, Lance Armstrong (USA), wurden dagegen seine sieben Gesamtsiege aberkannt. Schlimmer erging es dem Engländer Tom Simpson, der 1967 am Mont Ventoux aufgrund der Einnahme von Aufputschmittel (Amphetamin) und Alkohol kollabierte und noch am Unfallort verstarb. Berühmtheit erlangte auch der Franzose Laurent Fignon, der 1989 mit nur acht Sekunden Rückstand auf den Sieger, Greg LeMond aus den USA, als Zweiter ins Ziel kam - der knappste Abstand der Tourgeschichte.

Die Tour de France ist trotz zahlreicher Doping-Vorfälle immer noch eines der wichtigsten Sportevents der Welt. Sie ist seit ihren Anfangstagen nicht nur auf Frankreich beschränkt, sondern sah auch zahlreiche Orte im Ausland als Etappenziele, darunter West-Berlin (1987), Dublin (1998) und London (2007).