Rätsel um den "Bewegungsdetektor" von Fliegen zum Teil gelöst

Von Frank Sprengel
20. August 2013

Die Geschwindigkeit, in der Fliegen auf Bewegungen in ihrem Umfeld reagieren, ist überaus faszinierend. Die Wissenschaft vermutet schon lange, dass die Fliege über eine Art Bewegungsmelder verfügen muss. Wie dieser genau funktioniert und wo er sich überhaupt befindet, war bislang aber ungeklärt.

Laut eines Berichts im Fachjournal "Nature" wollen Forscher des Martinsrieder Max-Planck-Instituts für Neurobiologie das Rätsel um den vermeintlichen Bewegungsmelder zumindest teilweise gelüftet haben. So hätten die Wissenschaftler im Fliegengehirn sogenannte Büschelzellen, die durch Helligkeitskontraste aktiviert würden, ausmachen können.

Zudem hätte das Forscherteam die Hirnzellen in Hauptkategorien und Unterkategorien unterteilen können. Eine der beiden Hauptkategorien reagiere auf bewegte Übergänge von dunkel zu hell, wohingegen die zweite Kategorie in entgegengesetzter Richtung funktioniere. Die jeweiligen Unterkategorien sein wiederum auf Bewegungen nach oben und unten sowie nach links und rechts zuständig.

Insgesamt könnten Fliegen somit Bewegungsrichtungen auf neuronaler Ebene in insgesamt acht separate Elemente unterteilen. Dass die besagten Büschelzellen so lange unentdeckt blieben, könne alleine an ihrer geringen Größe liegen, zumal sie schlichtweg zu klein für gängige Untersuchungsmethoden seien.

Daher sei es den Wissenschaftlern auch nicht gelungen, die Nervenzellaktivität der Fliegen wie üblich mithilfe von Elektroden zu messen, sondern hätten stattdessen Rückschlüsse aus aktivitätsbedingten Fluktuationen in der Leuchtkraft der von den Neuronen selbst gebildeten fluoreszierenden Proteine ziehen müssen.