Raucher mit viel Bilirubin im Blut scheinen vor Lungenkrebs geschützt zu sein

Von Cornelia Scherpe
12. April 2013

Jeder Mensch besitzt Bilirubin im Körper. Dabei handelt es sich um ein Abbauprodukt, das entsteht, wenn alte rote Blutkörperchen zersetzt werden. Die Werte dafür können aus verschiedenen Gründen unterschiedlich hoch sein. Wer Raucher ist und besonders viel Bilirubin im Blut hat, kann sich einer aktuellen Studie zufolge glücklich schätzen. Offenbar schützen größere Mengen des Abbauproduktes den Betreffenden vor Lungenkrebs.

Die Erkenntnis gelang eher zufällig, als Forscher aus den USA mit Menschen arbeiteten, die an Lungenkrebs erkrankt waren. Man befand sich auf der Suche nach Tumormarkern, um das Wissen um diese oft tödlich verlaufende Krebsform weiter auszubauen. Dabei wurde man auf das Bilirubin aufmerksam. Viele Raucher der Studie hatten geringe Mengen davon im Blut und litten bereits an sehr schweren Fällen von Lungenkrebs. Man wollte wissen, ob dies ein Zufall war und ging weiter in die Tiefe.

Man nahm sich 519 Patienten und gesunde Personen, die als Kontrollgruppe dienten. Bei allen wurden große Blutbilder erstellt und dabei besonders auf die vielen Stoffwechselprodukte geachtet. Wieder fiel das Bilirubin auf. Das selbe Spiel ergab sich, als man die Studie in diese Richtung ausdehnte und nun die Daten von 435.985 Personen auswertete. In Prozent ausgedrückt, haben Raucher mit wenig Bilirubin ein um 69 Prozent gesteigertes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Weshalb genau dieser Effekt auftritt, muss noch untersucht werden, doch für die Mediziner ist es durchaus eine nachvollziehbare Sache. Es ist bekannt, dass Bilirubin antioxidativ wirkt und auch eine antientzündliche Wirkung hat. Es ist also denkbar, dass der Abbaustoff Karzinogene im Körper ebenso wie freie Radikale abfangen, an sich binden und so unschädlich machen kann.