Raumstation: Rettungsaktion in 350 Kilometern Höhe

Von Ingo Krüger
28. März 2012

Das war knapp: Alle sechs Astronauten der Internationalen Raumstation ISS mussten sich in einer angedockten Sojus-Kapsel in Sicherheit bringen. Der Grund für diese Sicherheitsmaßnahme: Weltraumschrott drohte mit der ISS zu kollidieren und sie ernstlich zu beschädigen.

Reste eines alten russischen Satelliten hatten sich in fast 350 Kilometern Höhe auf die Raumstation zubewegt. Da die genaue Berechnung der Flugbahn schwerfiel, begaben sich die Astronauten in die Kapsel. Doch sie hatten Glück: Die Trümmerteile verfehlten die ISS um knapp 23 Kilometer. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb von zwölf Jahren, dass sich die Wissenschaftler an Bord der Raumstation vor Weltraummüll in Sicherheit bringen mussten.

Insgesamt befinden sich über 600 000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als einem Zentimeter in Umlaufbahnen um die Erde. Bereits Einschläge von Objekten, die nur wenige Millimeter groß sind, können die Funktion eines Satelliten beeinträchtigen. Die ISS ist daher mit doppelwandigen Meteoritenschutzschilden ausgestattet und kann Einschlägen von Weltraummüll von mehreren Zentimeter Durchmesser widerstehen.