Reizklima für die Atemwege

Von Cornelia Scherpe
15. August 2012

Viele Menschen mit Atemproblemen bekommen immer wieder gesagt, dass sie dringend einmal Urlaub am Meer machen sollten. Das entspannt nicht nur die Seele, sondern auch die Atemwege und Bronchien. An dieser Weisheit ist auch medizinisch etwas dran. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von dem Reizklima. Es gibt sogar einen Zweig innerhalb der Medizin, der sich ausschließlich mit dem Thema Meer als Therapeut beschäftigt: die Meerwasserheilkunde.

Auch die Krankenkassen erkennen die Wirksamkeit des Meeres an und übernehmen teilweise die Kosten für Kuren. Doch was genau macht das Reizklima aus? Zum einen gibt es am Meer nur sehr selten Pollen. Das macht es für Menschen mit Allergien besonders schön, am Strand entlang zu laufen und endlich einmal wieder frei durchzuatmen.

Das wesentliche am Reizklima wird aber auf molekularer Ebene entschieden. Dieses Klima ist besonders reich an Aerosolen. Dies sind kleine Teilchen, die aus Salz und aus Jod bestehen. Der Mensch nimmt sie am Meer mit jedem Atemzug auf. Sie gelangen so in die Atemwege und helfen dort, dass überflüssiger Schleim abtransportiert wird.

Daher erleben Patienten mit chronischem Husten hier eine verdiente Auszeit. Zunächst kommen zwar stärkere Hustenanfälle, aber durch diese wird man den Schleim endlich einmal umfassend los und es weiten sich die Bronchien. Reizklima wird so zur wirksamen Therapie, ganz ohne Chemie und Nebenwirkungen.