Resistente Schweinegrippe-Viren: Droht neue Epidemie?

Von Nicole Freialdenhoven
21. März 2013

Die Schweinegrippe-Welle, die vor zwei Jahren für Aufregung sorgte, scheint weltweit abgeflaut zu sein. Australische Wissenschaftler warnen jedoch davor, allzu sorglos mit der Schweinegrippe umzugehen. Sie wiesen auf der Jahrestagung der australischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten in Melbourne darauf hin, dass mittlerweile zwei Prozent der H1N1-Viren gegen das beliebte Mittel Tamilflu, bzw. gegen seinen Wirkstoff Oseltamivir resistent seien.

So habe es auch 2008 mit der Schweinegrippe-Welle angefangen, wurde der Mediziner Aeron Hurt zitiert: Der saisonale H1N1-Virus hatte eine plötzliche Resistenz gegen Oseltamivir entwickelt und sich anschließend in weniger als 12 Monaten um die ganze Welt verbreitet. Auch in Deutschland sind Fälle von Oseltamivir bekannt worden. Allerdings handelte es sich um lediglich drei Patienten von insgesamt 599 Grippe-Patienten, die mit dem Schweinegrippe-Virus H1N1 infiziert waren.

So werden die Warnungen aus Australien beim Robert Koch-Institut derzeit auch noch abgewiegelt. Es gäbe in Europa keine Anzeichen dafür, dass verstärkt resistente Viren auftreten, so das Nationale Referenzzentrum für Influenza des Robert Koch-Institutes.