Revolution in der Diabetestherapie? Bald könnten Diabetiker auf Insulinspritzen verzichten

Von Cornelia Scherpe
20. April 2011

Die Diabetesforschung scheint kurz vor einem entscheidenden Durchbruch zu stehen. Forscher sind einer Methode auf der Spur, die das Spritzen von Insulin in Zukunft überflüssig machen könnte. Für Millionen Menschen mit Diabetes wäre dies eine enorme Erleichterung.

Der aktuelle Forschungsstand arbeitet derzeit noch mit Versuchstieren. Mäusen entzog man das gesamte Insulin im Körper, entfernte aber zusätzlich auch alles Glucagon. Glucagon ist der chemische Gegenspieler zum Insulin. Beide bestimmen durch ihr Wechselspiel, wie hoch unser Blutzuckerspiegel ist. Herrscht von einem der Stoffe ein Überangebot, ist das Gleichgewicht zerstört.

Da nun aber beide Stoffe aus dem Körper entfernt waren, konnten sie sich auch nicht mehr gegenseitig negativ beeinflussen. Das Ergebnis war, dass diese Mäuse kein Diabetes mehr bekamen. Für die Zukunft könnten das heißen: unterdrückt man medikamentös das Glucagon im Körper eines Diabetikers, müsste er sich kein Insulin mehr spritzen. Diese Theorie muss allerdings noch überprüft und auf Risiken hin getestet werden.