Rheuma erfolgreich behandeln - wichtig ist ein zeitiger Therapiebeginn

Von Cornelia Scherpe
15. August 2012

Menschen mit Rheuma leiden an der Bewegungseinschränkung und den ständigen Schmerzen. Oft helfen ihnen nur noch Medikamente gegen die Symptome, damit sie durch den Alltag kommen. Dabei ist es durchaus möglich, Rheuma erfolgreich zu behandeln. Der wichtigste Faktor, damit das gelingen kann, ist ein zeitiger Start in die Therapie. Doch genau hier mangelt es oft an der Umsetzung.

Viele Menschen gehen mit schmerzenden Gelenken erst viel zu spät zum Arzt oder erhalten erst zu spät einen Termin. Oft kann der Hausarzt auch nicht helfen und überweist den Patienten zum Rheumatologen. Lange Wartezeiten verzögern auch hier viel zu oft den wichtigen Sofortbeginn der Behandlung. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass eine erfolgreiche Therapie spätestens drei Monate nach den ersten Symptomen beginnen sollte.

Eine aktuelle Untersuchung arbeitete mit 1.795 Menschen. Bei 711 von ihnen bestätigte sich, dass sie an Rheuma litten. Leider hatten viele von ihnen bei der Diagnose ihre Beschwerden schon länger als gesund ist. Im Schnitt kamen die Rheuma-Patienten auf eine Leidenszeit von 6,4 Monaten. Daher war bei 69 Prozent von ihnen das Zeitfenster zum idealen Therapiestart bereits geschlossen. Sie hatten eine mittlere bis starke Rheumaausprägung. Bei 30 Prozent dieser Patienten mussten die Forscher sogar feststellen, dass sich Gelenkerosionen in den Händen und/oder Füßen breitgemacht hatten.

Die Therapie aller 711 Betroffenen war daher nach einem Jahr Beobachtungszeit auch nur bei 34 Prozent der Patienten wirklich erfolgreich gewesen. In dieser Gruppe befanden sich hauptsächlich die Patienten, die erst zu Studienbeginn erste Gelenkprobleme bemerkt hatten und sofort therapiert werden konnten.