Riesen-Wels in der Spree gefangen - Welse werden größer und älter

Von Ingrid Neufeld
18. Juni 2013

Welse sind ziemlich große Fische, aber die Länge von 2,25 Metern und das Gewicht von 67 Kilogramm ist schon um einiges mehr, als das was dem normalen Angler so ins Netz kommt. Über diesen Fang staunte nicht nur der Angler Wolfgang Richter, sondern auch der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin. Der Fisch schwamm in der Spree und wurde von einem langjährigen Fischer an Land gezogen. Trotz seiner 42-jährigen Erfahrung hatte Richter unter mehr als 700 Welsen keinen solchen kapitalen Fang gemacht. Alle anderen wogen weniger als 50 Kilo.

Auch einem Niedersachsen ging vor einem Jahr ein guter Fang ins Netz, nämlich ein Fisch mit 1,83 Meter Länge und einem Gewicht von 42,6 Kilogramm. Das toppte ein Angler, der aus dem Neckar ein Exemplar mit 2,16 Metern Länge zog. Doch alles war nichts gegen den Wels von Wolfgang Richter, der seinen Fisch im Neuendorfer See erbeutete.

Das Institut für Binnenfischerei in Potsdam ist an diesem Fang interessiert, denn es will das Alter des Wels herausfinden. Danach soll der Fisch von einem österreichischen Tierpräparator konserviert werden. Der Berufsfischer Richter will das Exemplar in seinem Verkaufsraum ausstellen.

Nach Aussage des Landesfischereiverbands gibt es in märkischen Gewässern seit einigen Jahren mehr Welse. Möglicherweise liegt es am Klimawandel. Die milderen Temperaturen verlockten zu mehr Nachwuchs. Zudem nimmt das Alter der Tiere zu, genauso wie deren Größe. Welse hören nicht auf zu wachsen, sondern wachsen lebenslang.

Ein Wels ist ein Raubtier, das andere Fische frisst und sogar kleine Säugetiere und Wasservögel auf dem Speiseplan hat. Riesenwelse, wie der gefangene, machen auch vor Enten, jungen Bibern und Gänsen nicht Halt.