Risiko für Herzinsuffizienz erhöht: Typ-1-Diabetes für Frauen gefährlicher
Laut einer umfangreichen Studie leiden Typ-1-Diabetikerinnen deutlich häufiger an Herzinsuffizienz als Männer
Typ-1-Diabetes ist als Autoimmunkrankheit angeboren und zeigt sich bei Frauen und Männern oft in jungen Jahren. Auch bei einer guten Einstellung des Insulinbedarfs haben es die Betroffenen im Alltag nicht leicht und tragen für diverse Folgeerkrankungen ein erhöhtes Risiko. Vor allem für Frauen sieht es im Bezug auf eine Herzinsuffizienz schlecht aus. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Meta-Studie.
Die Forscher aus Australien hatten sich insgesamt 14 ältere Untersuchungen angesehen und so auf drei Millionen Daten von Patientinnen und Patienten anonymisierten Zugriff. In 95.000 Fällen kam es zu einer Herzinsuffizienz.
Es wurden außerdem elf Millionen Betroffene von Typ-2-Diabetes in die Betrachtung eingeschlossen. In dieser Teilgruppe gab es 250.000 Fälle einer Herzinsuffizienz.
Es zeigte sich, dass für Frauen Typ-1-Diabetes deutlich gefährlicher als für Männer ist. Bei ihnen steigt das Risiko für das Herz im Vergleich zur Normalbevölkerung um das 5,15-Fache. Bei Männern ist die Gefahr zwar auch deutlich erhöht, jedoch mit dem 3,47-Fachen stark unter der der Frauen. Man könnte auch sagen, dass die Typ-1-Diabetikerinnen ein 47 Prozent höheres Risiko als die Typ-1-Diabetiker hatten.
Bei der erworbenen Form Typ-2-Diabetes gab es ebenfalls eine Risikosteigerung zur Normalbevölkerung für beide Geschlechter und eine zugleich höhere Gefahr für Patientinnen. Frauen kamen auf das 1,95-fache Risiko für eine Herzinsuffizienz und Männer auf das 1,74-Fache. Das macht immerhin noch einen Unterschied von neun Prozent aus.
Warum Frauen ein höheres Risiko als Männer tragen, kann die Studie nicht beleuchten. Denkbar wäre es, so die Forscher, dass bei Frauen das Diabetesmanagement insgesamt schlechter ausfällt. Es ist aus anderen Studien bekannt, dass Patientinnen oft schlechter eingestellt sind und ihr Blutzucker daher häufiger den Normbereich verlässt. Das erklärt allerdings nicht, warum das Risiko bei Typ-1-Diabetes soviel höher als das von Typ-2-Diabetes ausfiel. Genetische Faktoren könnten daher dennoch eine Rolle spielen.