Roboter-Robbe "Paro" soll Kindern und Demenzkranken bei seelischen und körperlichen Leiden

Von Frank Sprengel
12. April 2013

Dass der Kontakt zu Tieren heilsam sein kann, ist hinreichend bekannt. Daher werden vor allem bei Therapien, bei denen Therapeuten emotionalen Zugang zu ihren Patienten gewinnen müssen, zunehmend Delfine, Pferde und Hunde, die als besonders empathisch gelten, eingesetzt. Doch schon aufgrund von Tierhaarallergien, einzuhaltenden Hygienevorschriften oder Ängsten der Patienten ist dies nicht immer möglich. In solchen Fällen könne nach Meinung von Forschern der Columbia University das elektronische Kuscheltier "Paro" helfen.

Wie eine diesbezügliche Studie der Forscher mit insgesamt 18 unter Schmerzen und Angstzuständen leidenden Probanden im Alter zwischen 6 und 16 Jahren gezeigt habe, wäre die kleine "Hightech-Robbe", die auf Stimmen und Berührung reagiere, vergleichbar hilfreich wie echte Tiere. Diesen Schluss lägen auch vorangegangene Studien mit dementen Erwachsenen nahe. In Bezug auf die Studie mit den Kindern und Jugendlichen habe sich der positive Effekt bisher jedoch nur im Beisein der Eltern der Probanden gezeigt.

Ein denkbarer Erklärungsansatz für dieses Phänomen könnte sein, dass Kinder die positiven Emotionen, die "Paro" bei den Erwachsenen auslöst, spüren und übernehmen. Da aber Eltern schon aus rein zeitlichen Gründen nicht immer an Therapien teilnehmen können, müsse jetzt herausgefunden werden, wie "Paros" heilsamer Effekt auch ohne deren Anwesenheit erzielt werden könne.