Röntgen der Zähne kann Meningeom fördern

Von Cornelia Scherpe
16. April 2012

In der Regel wurde jeder von uns mindestens einmal in seinem Leben geröntgt, die meisten wohl auch öfter. Nicht nur nach Unfällen oder bei unklaren Beschwerden wird diese Untersuchung oft nötig, sondern auch bei Kontrollen beim Zahnarzt. Aller paar Jahre möchte jeder Zahnmediziner ein aktuelles Röntgenbild beider Kiefer, damit er sehen kann, dass auch mit den Wurzeln alles in Ordnung ist. Nun hat eine Studie gezeigt, dass dieses Verfahren eine Schattenseite haben kann. Wer häufig am Schädel geröntgt wird, dessen Risiko auf einen Hirntumor steigt.

In der US-Studie zeigte sich eine besondere Gefahr für ein Meningeom. Dabei handelt es sich um einen sehr langsam wachsenden Tumor, der aus Zellen der Hirnhautschicht entsteht. Das moderne Röntgen ist dabei eigentlich ungefährlich, denn seit einigen Jahren wird die Strahlendosis streng überwacht. Besonders in Amerika wurde früher jedoch gern zum Röntgenapparat gegriffen und auch die Belastung durch die Strahlen war deutlich höher als in Deutschland. Die Studie zeigt also weniger die Gefahr der aktuellen Röntgenaufnahmen, als vielmehr die Nachwirkungen von früher.

In der Studie wurden 1.433 Menschen mit einem Meningeom untersucht. 1.350 Probanden zählten als Kontrollgruppe. Alle Teilnehmer wurden eingehend zu ihrer Geschichte als Zahnarzt-Patient befragt und dabei zeigte sich, dass besonders jene mit dem Hirntumor früher überdurchschnittlich oft geröntgt wurden waren. Das errechnete Risiko lag tatsächlich zwischen 40 und 90 Prozent.